Einen passenden und starken Markennamen zu finden ist gar nicht so easy, wie man sich das vielleicht vorstellt. Einfacher erscheint es da seinen eigenen Namen zu verwenden. Doch ein definierter Markenname bringt auch einige Vorteile mit sich! Im folgenden Artikel möchte ich dir Ideen aufzeigen, wie du deinen starken Markenname findest. Zusätzlich erwarten dich wertvolle Tipps für deine Namensfindung und die Top 5 Fehler, die du dabei unbedingt vermeiden solltest.

Was ist ein Markenname?
Im klassischen Sinne ist der Markenname die Eigenbezeichnung für ein Produkt oder ein Unternehmen. Der Markenname kann mit dem Unternehmensname dabei identisch oder ein Teil davon sein – das ist aber kein Muss. Ein Markenname macht eine Marke unverwechselbar und sollte bestenfalls rechtlich geschützt werden.
Markennamen für Selbständige oder Einzelunternehmer
Vielleicht baust du gerade deine Personal Brand auf und fragst Dich, ob du als FreiberuflerIn oder Selbständige überhaupt einen Markennamen für deinen Auftritt definieren kannst. Rechtlich gesehen gibt es hier nämlich Einschränkungen – zumindest, wenn dein Markenname dein Unternehmensname sein soll. Unternehmensnamen sind nämlich von der Rechtsform abhängig und du darfst dein Unternehmen eventuell nur unter deinem eigenen Namen anmelden.
Nichtsdestotrotz gibt es viele Selbständige, die zwar im Geschäftsverkehr mit ihrem eigenen Namen (= ihrer Unternehmensbezeichnung) auftreten, sich aber online auf Webseite, Social Media & Co. mit einem Markennamen vermarkten. Ist das ein Konzept, das dir ebenfalls vorschwebt? Dann rate ich dir sicherheitshalber mit einer Rechtsexpertin oder einem Anwalt Rücksprache zu halten, um eventuelle Stolpersteine zu umgehen.
Eigenname oder Markenname für deine Personal Brand?
Du bist solo-selbständig und vermarktest dich, inklusive deiner Dienstleistung, als Personenmarke? Besonders dann fragst du dich wahrscheinlich: Soll ich mich unter meinem eigenen Namen vermarkten? Kann ich überhaupt einen Markennamen wählen? Und wie sinnvoll ist das?
Aus Marketingsicht kann ich dir sagen: Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Die zwei größten Vorteile bei der Wahl deines Eigennamens sind wohl: 1. Der zeitliche und finanzielle Vorteil (Du musst weder Geld für eine Rechtsberatung ausgeben, noch Zeit für die Namensfindung verwenden) und 2. Der persönliche Faktor: Du stehst mit deinem Namen für das, was Du tust. Persönlicher und transparenter geht es kaum. Das weckt jedenfalls Vertrauen.
Was aber, wenn du deinen eigenen Namen nicht verwenden möchtest, weil dir das zu privat ist? Vielleicht hast du auch einen Namen, der kompliziert und schwer verständlich ist? Das macht es deinem Marketing jedenfalls schwer. In diesen Fällen ist es sinnvoll, über einen Markennamen nachzudenken. Diesen kannst du passend zu deiner Marke, deinen Markenwerten und deinem Angebot (recht) frei wählen. Ein Markenname kann einprägsamer und prägnanter sein, als dein eigener Name und kann dir so einen wertvollen Vorteil bieten.
Eine weitere Möglichkeit ist es in deinem Markennamen sowohl deinen eigenen Namen, als auch weitere Begriffe zu verwenden. Mehr dazu weiter unten im Abschnitt Beliebte Namenstypen.
Warum es so wichtig ist einen guten Markennamen zu finden
Ein passender Markenname soll dafür sorgen, dass sich potenzielle KundInnen von deiner Marke angesprochen fühlen. Sprich: Dein Markenname soll deine WunschkundInnen auf emotionalem Weg erreichen und es sich in ihren Köpfen so richtig gemütlich machen. Damit deine WunschkundInnen sich deinen Markennamen leicht merken können, ist es wichtig, dass dieser leicht verständlich und unverwechselbar ist. Je höher der Wiedererkennungswert deines Markennamens, desto größer der Einfluss auf Deine Markenbekanntheit.
Kleines Gedanken-Spiel für dich:
Wenn du jemanden bittest, etwas online nachzuschauen, bittest du ihn entweder:
a) in einer Suchmaschine nachzusehen oder
b) zu googeln?
Wenn Dir die Nase läuft, fragst du deine Freundin:
a) nach einem Taschentuch oder
b) nach einem Tempo?
Wenn dir etwas in der Küche ausläuft, fragst du deinen Partner:
a) nach einer Küchenrolle oder
b) nach einem Zewa? (kleine Randnotiz: Meine Mutter fragt sogar nach einem „Zewa wisch und weg“ – da hat die Werbung wirklich 1A Arbeit geleistet!)
Natürlich sind das Beispiele sehr großer und bekannter Marken, aber ich denke die Idee dahinter wird klar. Oder?
Markennamen: Beliebte Namenstypen
Es gibt verschiedene Markennamen-Arten. Diese Übersicht soll dir dabei aufzeigen, was möglich sein kann. Die beliebtesten Namenstypen für Markennamen sind:
Eigenname
Ganz klassisch: Die Verwendung deines eigenen Namens. Gerade bei Personenmarken ist der Eigenname sehr beliebt – persönlicher geht es ja auch kaum. Ich selbst habe meine Personenmarke lange unter meinem Namen Sarah Gräftner vermarktet. Deinen Eigennamen würde ich dir aber nur dann empfehlen, wenn dein Name einfach zu schreiben, leicht auszusprechen und gut zu merken ist.
Eigenname & Ergänzung
Du kombinierst deinen gesamten Namen, oder auch nur einen Teil davon, mit weiteren Begriffen. Beispiele: Finanzen mit Franzi oder Kreativ-Studio Lea Schwarz.
Beschreibende Begriffe
Dabei können beschreibende Begriffe die eigene Marke oder ein Produkt beschreiben oder auch eine Assoziation hervorrufen. Beispiele: Mindful Seams oder Kinder-Riegel. Beachte aber, dass dein beschreibender Markenname nicht über die Art, die Beschaffenheit oder die geographische Herkunft der Waren oder Dienstleistungen täuscht. Sonst läufst du Gefahr, dass deine Marke nicht eingetragen bzw. geschützt werden kann. Mehr Infos dazu gibt’s in § 8 im Markengesetz.
Abkürzungen
Drei bekannte Beispiele dieser Markennamen-Art: VW, AEG und IBM.
Neologismen (Fantasienamen)
Damit sind Worterfindungen gemeint. Diese können sich zum Beispiel an emotional passenden Begriffen orientieren (Beispiel: FANTA kommt von fantastisch) oder ein gewisses Gefühl hervorrufen (Beispiel: Zalando wirkt mediterran und entspannt). Sie können außerdem durch die Kombination verschiedener Begriffe entstehen (Beispiel: Milka – Milch und Kakao).
Akronyme
Darunter fallen Markennamen, deren Namen durch die Abkürzung auf Anfangsbuchstaben entstehen. Beispiele: HARIBO (Hans Riegel Bonn), IKEA (Ingvar Kamprad aus Elmtaryd bei Agunnaryd).
Phonetische Assoziationen
Markennamen dieser Art lösen Assoziationen auf der Lautebene aus. Beispiele: Vileda („wie Leder“) und Miu Miu (klingt wie ein Kätzchen). Sie spielen so mit beschreibenden Assoziationen oder wecken Emotionen.
Fremdsprachige Begriffe
Wusstest du, dass „Lätt“ auf schwedisch leicht bedeutet? Das passt also hervorragend zur leichten Margarine Lätta. Der Name NIVEA ist aus dem lateinischen „nivis“ abgeleitet und bedeutet Schnee – sehr passend für die schneeweiße, reine Creme. Im Dänischen bedeutet „leg godt“, „spiel gut“, scheint als hätte sich LEGO davon inspirieren lassen.
So findest du deinen Markennamen
Step 1: Definiere deine Marke
Bevor du einen passenden Markennamen finden kannst, solltest du deine Marke und deine Markenstrategie definiert haben. Dazu gehören z.B. die Definition deiner Zielgruppe, deine Nische, deine Positionierung und deine Markenwerte. Mehr zu diesem Thema findest du in meinem Blogartikel Marke aufbauen leicht gemacht.
Definiere deine Brand mit meinem 0 € Workbook!
Erarbeite die Einzigartigkeit deiner Marke und finde eine für dein Business passende Branding Strategie.
- Entwickle die Basis für deinen Markennamen
- Erarbeite die 6 Basics für dein umsatzstarkes Marketing
- Plus: Worksheets zum Gleich-Umsetzen

Mit der Anmeldung zum Newsletter stimmst du meiner Datenschutzerklärung zu. Du kannst den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.
Step 2: Checke deinen Wettbewerb
Verschaffe dir einen Überblick über den Markt. Kleiner Tipp: Erstelle eine Mind-Map, indem du alle relevanten Markennamen deiner MitbewerberInnen auf einem großen Blatt Papier notierst. Liste im nächsten Schritt alle Eigenschaften (Feminin/ maskulin, sachlich/ emotional, Premim/ Masse, reduziert/ komplex usw.) unter jedem Markennamen auf. Das verschafft dir einen ersten Überblick und macht eventuelle Muster sichtbar.
Step 3: Entwickle Ideen
Nun geht es darum erste Ideen für deinen eigenen Markenname zu entwickeln. Nehme dir am besten erneut ein großes Blatt Papier zur Hand und brainstorme drauf los. Diese drei Vorgehensweisen können dir dabei behilflich sein:
Brainstorme passende Begriffe
Dein Markenname soll spiegeln, wofür deine Marke steht. Woran sollen Menschen denken, wenn sie deinen Markennamen hören? Welche Werte möchtest du vermitteln? Welchen persönlichen Bezug, welche Story behind gibt es zu deiner Marke? Was bietest du an? Welche Bilder und Metaphern sind sinnvoll? Erstelle eine Liste mit Begriffen und Synonymen. Webseiten wie Openthesaurus.de und Synonyme.de helfen Dir dabei.
Online-Übersetzer
Nutze Übersetzungen, z.B. mithilfe von Google Translate, um passende Begriffe in andere Sprachen zu übersetzen. Dadurch lassen sich neue, interessante Worte kreieren (siehe Lätta oder Nivea).
Namensgeneratoren
Über eine kurze Google-Suche dürftest du einige Namensgeneratoren für Markennamen oder Firmennamen finden. Manche sind kostenlos, für andere musst du zahlen. Diese Generatoren bieten eine weitere Möglichkeit neue Impulse und Ideen zu erhalten.
Nachdem du auf Wortsuche gegangen bist, kombiniere verschiedene Begriffe miteinander, teste aus und werde kreativ. Erstelle aus all deinen Begriffen eine Liste mit möglichen Markennamen. Stolpere dabei allerdings nicht in die typischen Markennamen-Fallen.
Diese 5 Fehler solltest du unbedingt vermeiden:
- Zungenbrecher: Dein Markenname sollte weder schwer auszusprechen noch schwer zu buchstabieren sein.
- Verwechslungsgefahr: Dein Markenname sollte sich klar von dem deiner Mitbewerber unterscheiden.
- Willkür-Willy: Dein Markenname sollte erklärbar sein und einen Bezug zur Marke haben.
- Einmal alles bitte: Setze Prioritäten und versuche nicht zwanghaft jeglichen Markenaspekt im Namen zu berücksichtigen. Dadurch kann dein Name zu kompliziert und gezwungen wirken.
- Übersetzungsfalle: Prüfe unbedingt, ob dein Markenname in einer (relevanten) Fremdsprache eine negative, vulgäre oder peinliche Bedeutung hat, bevor du dich festlegst.
Step 4: Erstelle eine Liste möglicher Markennamen
Hast du deine Ideen-Entwicklung abgeschlossen, ist es an der Zeit deine Favoriten zu definieren. Berücksichtige dabei folgendes:
Was macht einen guten Markennamen aus?
Ein guter Markenname ist einfach auszusprechen, lässt sich leicht merken und hat einen angenehmen Klang. Am besten erreichst du das durch kurze Silben und Wörter mit vielen Vokalen (A, E I, O U) und wenigen Konsonanten. Auch die Schreibweise sollte möglichst eindeutig sein.
Beachte bei deiner Auswahl deiner Favoriten folgende Aspekte:
- Passt dein Name zur Strategie und Identität deiner Marke?
- Stimmt die Lautsymbolik deines Markennamens? Die Vokale i und e assoziiert man eher mit kleiner Größe, Vokale o und a eher mit großer Größe.
- Was sind Emotionen und Assoziationen, die durch den Klang ausgelöst werden?
- Verletzt du Markenrechte Dritter? Entspricht dein Markenname allen rechtlichen Voraussetzungen, wenn du diesen schützen lassen möchtest?
Step 5: Definiere Deine Top 3
Da wir nun die wichtigsten Aspekte deiner Markennamen-Findung besprochen haben, sollte es dir hoffentlich nicht mehr allzu schwer fallen deine Top 3 Markennamen aus deiner Liste möglicher Markennamen zu definieren.
Welche dieser Markennamen bleiben am besten im Gedächtnis? Hierzu kannst du ein kleines Undercover-Experiment unter 2-3 engen Freunden machen: Berichte ihnen von deinen Namensideen, ohne dabei den Fokus zu sehr auf einen der Namen zu legen. Wende dich nach ca. einer Woche erneut an deine Freunde und notiere, welche Namen sie sich tatsächlich merken konnten.
Step 6: Prüfe die Verfügbarkeit
Es besteht immer die Möglichkeit, dass dein Markenname bereits vergeben ist, die Rechte Dritter verletzt oder es keine verfügbare Domain gibt. Daher hast du dir zuvor deine Top 3 Namen definiert. Diese solltest du nun auf Verfügbarkeit prüfen.
Markenregister prüfen
Finde als Erstes heraus, ob deine ausgewählten Markennamen überhaupt noch verfügbar sind. Eine erste Orientierung bietet Google. Allerdings empfehle ich dir, dich an eine entsprechende Rechtsstelle zu wenden. Denn als Laie wirst du mit deiner Markenrecherche nur an der Oberfläche kratzen. Du solltest unbedingt vermeiden mit deinem Markennamen die Rechte Dritter zu verletzen, denn das kann letztlich mit hohen Kosten und einer Klage verbunden sein.
Domain-Verfügbarkeit prüfen
Damit deine KundInnen dein Angebot schnell und einfach finden, solltest du unbedingt eine Webseite erstellen – das ist der allererste Anlaufpunkt für potenzielle KundInnen. Die Grundlagen für deinen Website Aufbau habe ich dir in einem weiteren Artikel zusammengefasst. Die Sicherung einer passenden Domain ist also ein wichtiger Schritt, den du nicht verpassen solltest. Für deinen Markenname sollte eine Top-Level-Domain (mit den Endungen .de, .com oder .eu) verfügbar sein. Die Domain-Verfügbarkeit kannst du bei allen gängigen Domain-Anbietern kostenlos prüfen. Zum Beispiel bei Ionos.
Step 7: Definiere deinen Markennamen
Es ist soweit: Ist einer deiner Favoriten verfügbar und du kannst alle Punkte der folgenden Checkliste abhaken, hast du ihn: Deinen unverwechselbaren Markennamen!
Checkliste für deinen erfolgreichen Markennamen
Zu guter Letzt habe ich eine zusammenfassende Checkliste für dich zusammengestellt, die dir dabei hilft deinen starken und passenden Markennamen zu finden. Dein Markenname sollte:
- Leicht verständlich sein
- Leicht auszusprechen sein
- Einprägsam sein
- Eventuell international funktionieren
- Unverwechselbar sein
- Zeitlos sein
- Keine Markenrechte verletzen
- Die Möglichkeit einer verfügbaren Domain bieten
Ich hoffe ich konnte dir hilfreiche Tipps für deine Namensfindung an die Hand geben. Nun heißt es: kreativ-werden!
Falls du beim Lesen dieses Artikels festgestellt hast, dass du deine Marke noch nicht klar genug positioniert hast und dir eine starke Markenstrategie fehlt, dann habe ich etwas für dich: Mein Online-Programm Beyond Branding. In diesem Gruppen-Coaching unterstütze ich dich dabei deine erfolgreiche Personenmarke aufzubauen – von der erfolgsbasierten Strategie bis zum Design (keine Sorge: Der Kurs ist für Nicht-DesignerInnen konzipiert). Klingt das interessant für dich? Dann trage dich gerne in meine unverbindliche Warteliste ein und verpasse auf keinen Fall den Programm-Start!
Bis bald!
Deine Sarah